1. Kirchspieltag ein voller Erfolg

Fruchtbarer Austausch zwischen Verwaltungsleitung, Bauabteilung und Kirchengemeinderatsmitgliedern.

Mitte September 2020 fand das erste Kirchspiel-Treffen in Bad Segeberg statt.
Eingeladen hatte Pastor Andreas W. Lüdtke, verantwortlich für die Projektstelle „Kirchenkreis 2030“.

37 Teilnehmer*innen aus den Gemeinden fanden sich in dem großen Saal des Bildungswerkes zusammen (aufgrund der Pandemie und der damit verbundenen Hygienevorschriften und Abstandsregeln wurde die Zahl der Teilnehmenden begrenzt).

Das Thema des Treffens lautete „Kirchspiele und Verwaltung – wie können wir einander besser unterstützen?“

In der Begrüßung verwies Lüdtke auf den Rückgang der Arbeitnehmer*innenzahlen, der zu den demographisch bedingten Megatrends in der Gesellschaft gehöre. Auch die Nordkirche
sei davon nicht ausgenommen, sagte Lüdtke. Als Beispiel nannte er den fehlenden Nachwuchs bei den Pfarrstellen. Rund 900 der heute etwa 1.700 Pastorinnen und Pastoren der Nordkirche werden in der Dekade 2020 bis 2030 aus dem aktiven Dienst in den Ruhestand eintreten. Im selben Zeitraum werden laut Prognosen rund 300 Nachwuchsgeistliche neu in den Dienst eintreten, rund 600 Geistliche weniger als heute werden dann im aktiven Dienst stehen.
Die Verantwortung und Gestaltung bestehe nunmehr in dem „solidarischen Rückbau“ bei den Kirchspielen im Kirchenkreis Plön-Segeberg. Sie bleibe bei den Akteuren vor Ort, betonte Lüdtke, und das, so sein Wunsch, „in versöhnter Verschiedenheit“.
Seine Rolle in diesem Prozess, fasste Lüdtke gegenüber den Anwesenden kurz zusammen, sei die des lösungsorientierten Beraters, Moderators und Begleiters.

Für Esther Ahrent besteht die Antwort auf steigende regulative Ansprüche von außen in einer modernen, effizienten Verwaltung. Um eine höhere Professionalität zwischen Partner*innen zu erreichen, bedarf es unbedingt einer vertrauensvollen Zusammenarbeit, erklärte die seit 1. Juni 2020 amtierende Verwaltungschefin. Für Verwaltung bedeute das, Gemeinden und Kirchspielen den „Rücken frei zu halten“, die Pflege einer guten Kommunikationskultur, den Ausbau der IT-Struktur sowie eine größtmögliche Standardisierung von Arbeitsabläufen unter Berücksichtigung der Individualität. Vor allem, so Ahrent, wünsche sie sich eine „Entmystifizierung“ von Verwaltung. Ihren Partner*innen in Gemeinde und Kirchspiel werde die Verwaltung verstärkt bei der Analyse und Aufstellung aller Gemeindeaufgaben und Zuständigkeiten Unterstützung anbieten. Es gelte „Verständigungsbrücken“ zu bauen, sagte Ahrent. Dazu werde sie jede Gemeinde, jedes Kirchspiel persönlich besuchen. Vor Ort verbindliche Verabredungen zu treffen, sei ihr erklärtes Ziel.

Im Anschluss referierte York Oldehus, Architekt aus der Abteilung Bauen und Gebäudemanagement der Kirchenkreisverwaltung, über Beratung und Begleitung in den Kirchspielen bei der Bestandaufnahme von Gebäuden und Außenanlagen mit Blick auf deren Zukunftsfähigkeit.

Best practise Beispiele aus den Kirchspielen trugen Pastor Christoph Thoböll, Pastorin Janina Lubeck und Pastor Roland Scheel zu Modellen der Zusammenarbeit in den Kirchspielen und zum Konfiunterricht.

Im Verlauf des Treffens hatte das Plenum Zeit sich miteinander auszutauschen, Ideen zur Unterstützung und Entwicklung an Stellwänden zu sammeln.

Zum Ausklang dieses offenen, klaren, freundlich und engagiert von allen Beteiligten gestaltete Treffen, erinnerte Propst Erich Faehling nochmals daran, dass Kirchspiele und deren Menschen ihre Unabhängigkeit behielten.



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